Gestrige Wahlplakatieraktion in Niederkassel

Gestern habe ich mit Christian die homöopathische Dosis von 12 Plakaten für die Piratenpartei in Niederkassel aufgehangen. Dazu mal ein paar Gedanken.

Mangelnde Erfahrung

Was ist überhaupt erlaubt? Zwar habe ich vom Ordnungsamt NDK ein Rundschreiben bekommen, in dem die Regeln drinstehen, aber anscheinend bin ich persönlich etwas zimperlicher als die anderen Parteien, was die Gefährdung des Strassenverkehrs angeht, also beispielsweise durch Plakate die direkt über oder unter Verkehrsschildern angebracht werden. Weiterhin fehlen so Erfahrungswerte wie "Was wird von wo gesehen, welche Stellen werden ignoriert, wie sind die Regeln auszulegen, etc".

Richtige Plätze finden

Mit zwölf Plakaten kann man nicht viel reissen, also sind gute Positionen wichtig. Nur was sind gute Positionen in Niederkassel? Es gibt wirklich wenige zentrale öffentliche Plätze, wo auch mal was los ist. Rheidt und Niederkassel haben ihren Marktplatz, die sind relativ gut besucht. Mondorf hat hat den Adenauerplatz, Ranzel den Willy-Brandt-Platz und Lülsdorf den Ludwigsplatz, diese drei sind meiner Meinung nach alle recht tot. Interessant wäre in Ranzel nur der Bereich um den REWE herum. Auch wenn auf den Plakaten nicht viel Text ist, halte ich nicht viel davon sie an Straßen mit nahezu 100% Autoverkehr aufzuhängen, wo man sie nur im vorbeifahren sehen würde.

Wer zu spät kommt...

.. den bestraft das Leben. Leider waren die Plakate erst dieses Wochenende verfügbar. Und demnach hingen an allen Stellen, wo ich von ich welche hätte aufhängen wollen, schon Plakate von CDU, SPD, NPD und FDP. Tja, also muss man im Schilderwald nach den wenigen freien Stellen suchen, wo noch Platz ist, das Plakat nicht untergeht, und wo es keinen Ärger geben dürfte. Richtig zufrieden bin ich nur mit 5 Stellen an denen 9 Plakate hängen :\

Die anderen

Wow, die Unmenge an Plakaten nimmt man gar nicht wahr, wenn man nicht drauf achtet um gute und freie Stellen zu finden. An sich ist ganz Niederkassel vollgekleistert, meistens mit den Hackfressen von irgendwelchen Leuten, die man eh nicht kennt. Mal im einzelnen:

  • Sechs CDU Plakate übereinander in Niederkassel-Mondorf

    Von der CDU hängen gefühlte 10 Plakate pro Einwohner. Ich möchte gar nicht wissen, was für einen Etat die haben. Da sie über 50% der Sitze im Stadtrat haben, und NDK leider eher konservativ ist, ist das wohl nicht verwunderlich. Den Vogel abgeschossen hat wohl der Laternenpfahl rechts. Ich glaube im Internet würde sowas unter "Spam" fallen-

  • Von der SPD hängen verhältnismässig wenige Plakate. Die meisten habe ich von meinem alten Physiklehrer in Niederkassel gefunden (Hallo Herr Engelhardt!). Die Reusch-Plakate in Mondorf was um einiges hochwertiger als die üblichen Plakat+Hartfaserplattenkombis. Inhalt wie üblich: Parteilogo, Hackfresse, Kandidatenname *gähn*.
  • Die FDP hat auch nur recht wenige aufgehangen, der Typ mit der bunten Fliege sieht irgendwie interessant aus. Ansonsten Business as usual.
  • Die NPD-Plakate hängen überall möglichst weit oben, vermutlich um Vandalismus vorzubeugen, teilweise sind sie wegen der Höhe schlecht zu lesen. Immerhin haben sie neben einer hübschen(?) Blondine auch Text drauf. Leider konnte ich im Vorbeifahren diesen Text nicht lesen, war leider zu klein.
  • Die Linke hat Textplakate aufgehangen, relativ wenige, dafür an recht guten Stellen.
  • Die Grünen tun wohl was für die Umwelt. Mir ist ehrlich gesagt kein Plakat aufgefallen, vielleicht haben sie auch noch plakatiert.

Gedanken zum Streit über den Kommunalwahltermin

In NRW gab es Zank wegen dem Termin um die Kommunalwahl. Aus wahltaktischen Gründen wollten die einen die Wahl mit der EU-Wahl zusammen legen, die anderne mit der Bundestagswahl. Wenn ich jetzt so drüber nachdenke, ist der aktuelle Termin ein Monat vor der Bundestagswahl sehr schlecht für die kleinen Parteien, die nur auf Bundesebene antreten und keine Kandidaten für die Kommunen haben. Unter der Prämisse, das die Kommunen nur den Partien eine Plakatierung zur Kommunalwahl erlauben, wenn diese dort auch antreten (was ich als logisch erachten würde), würden sie damit die die Kleinen bei der BuTaWahl benachteiligen. Der Wahlkampf überlappt sich. Die großen Parteien belegen jetzt mit ihren Kommunalwahlplakaten die guten Flächen bis zur Kommunalwahl. Nach der Kommunalwahl tauschen sie flux die Kommunalwahlplakate gegen die Bundestagswahlplakate aus. Die kleinen Parteien werden weiter marginalisiert.. . So, das waren so ein paar Überlegungen nach dem Abend. Vielleicht kann ich noch ein paar Plakate mehr (und hoffentlich auch bessere) abstauben, aber große Hoffnung hab ich nicht.

"SPD am Abgrund"

So sollten sich die Genossen in Niederkassel wohl besser nennen, wenn sie schon zu solchen Mitteln greifen müssen, wie Ingrid Bäumer vom Kölner Stadtanzeiger in diesem Artikel aufdeckte. Da werden eben mal Parteimitglieder als engagierte "Sympathisanten" ausgegeben um einen absolut bescheuerten Vorschlag als Bürgerantrag wiedereinzubringen, der schonmal abgeschmettert worden ist.

Ok, der Typ ist der Chef, aber manchmal frag ich mich echt ob der Typ nicht einfach nur in die Presse möchte. Ich kenne ihn nicht, ich will's auch nicht. Ok, viele direkte Optionen hat die SPD im Stadtrat eh nicht, da sie mit der CDU-Mehrheit quasi überflüssig ist, aber so hinterfotzig sollte eine Partei nicht agieren.

Vielen Dank an Ingrid Bäumer für den Artikel und die Recherche die dahinter steckt :)

Das Niederkassel zwischen Köln und Bonn am Rhein

Das wäre mein Vorschlag an unsere Ratsdeppen hier im Rathaus. Wenn man keine Probleme hat, dann denkt man sich welche aus. So geht´s wohl Friedel Reusch von der Dorf-SPD, der anscheinend zuviel Zeit hat, oder meint mal wieder seinen Namen in den Medien haben zu müssen. Der glorreiche Vorschlag war es die Stadt in "Niederkassel am Rhein" umzubenennen um sich vom Düsseldorfer Stadtteil abzusetzen. Der Vorschlag wurde jetzt mit 22 zu 17 Stimmen abgelehnt. Eigentlich viel zu knapp für so einen Hirnriss. Schön ist jetzt auch das Geplärre vom SPD-Oberfuzzi der jetzt wohl eingeschnappt ist weil nicht alle seinen supertollen Plan mögen. Naja, Reusch eben.

Vielleicht sollten sich die Herrn mal überlegen, was es hier überhaupt tolles gibt, was man hervorheben könnte, solange das einzige Souvenir "Steine vom Rhein" sind.

Noch eine Sache nebenbei, die mich aufregt, hier direkt am Rathaus sind Parkplätze eh immer knapp. Jetzt ist ein weiteres Stück Straße Parkverbotszone. Das bedeutet, es wird noch knapper. Das Rathaus hat schon eigene Parkplätze, wo man selbtverständlich nur mit Parkberechtigungsschein parken darf. Anscheinend gefallen diese einige nicht, oder es sind immer noch zu wenig. Schön wenn dann einige Leute aus dem Rathaus, die einen geistigbehindertenausweis Parkberechtigungsschein haben, dann noch auf den wenigen freien Parkplätzen parken. Irgendwann erwisch ich mal einen und sprech ihn drauf an....