Niederkassel geht vor die Hunde..

.. und anscheinend ist dies das Ziel des Stadtrats gewesen.

Letzten Samstag hat die Bäckerei Breuer nach knapp 140 Jahren dicht gemacht, aus welchen Gründen auch immer. Damit ist ein weiterer Traditionsbetrieb verschwunden, nachdem die Metzgerei Antwerpen schon vor einigen Jahren die Segel gestrichen hat. Ich bin nun wahrlich kein Freund von Traditionen, der sich an altem festklammert, aber schade finde ich das trotzdem.

Interessant ist vor allem, sofern die Gerüchte stimmen, es bereits einen Nachfolger gab, der die Bäckerei für 10 Jahre pachten wollte. Leider hatte wohl die Stadt was dagegen und hat nein gesagt. Angeblich werden nur Mietverträge bis zwei Jahre zugelassen. Das gleiche Problem hat der Schlecker 2 Hausnummern weiter auch. Der Mietvertrag läuft Ende des Jahres aus und wieder darf wohl nur um zwei Jahre verlängert werden. Tja, Planungssicherheit total für Betriebe in Niederkassel. Der Laden zwischen Breuer und dem Schlecker, zuletzt ein Tiergeschäft, steht auch schon einige Zeit lang leer.

Das ganze scheint Teil des Germania-Plans zu sein, den der Stadtrat verfolgt. Es wird die Niederkasseler "Innenstadt" ausgetrocket (Einbahnstraße, Vorkaufsrecht, Auflagen) um dann schlussendlich weggebaggert zu werden, damit man dort ein Einkaufszentrum oder neue große Läden ansiedeln kann. Mag für den einen oder anderen zwar ein schönes Ziel sein, aber was bleibt dann noch von Niederkassel und darf man dafür über Leichen gehen?

Oh, so nebenbei, ich habe mir die Domains niederkasselblog.de und niederkassel-blog.de gekrallt. Wer was interessantes aus Niederkassel hat, bitte melden.

Niederkassel: Bürger schröpfen ohne Steuererhöhung

Es ist immer wieder lustig, was in Niederkassel so abgeht, nach diesem Artikel vom Kölner Stadtanzeiger hat sich die der Stadtrat bzw die Stadtverwaltung was schönes ausgedacht um an mehr Geld zu kommen, ohne irgendwie Steuern erhöhen zu müssen. Wobei ich jetzt auch nicht wüsste, welche Steuern die Stadt überhaupt erhebt und erhöhen könnte.

Nun gut, wie funktioniert das? Also, angeblich waren die Gebühren für's Abwasser zu niedrig kalkuliert und müssen zum neuen Jahr hin um fast 10% erhöht werden. Kann ja mal vorkommen. Aber anscheinend wird dank der Erhöhung für 2010 ein (noch höherer??) Gewinn erwartet, den sich die Stadt als Besitzer des Wasserwerks schonmal vorab(!) auszahlen lässt. Über eine Million soll so in den Stadthaushalt gespült werden. ESCHt geschickt was die Stadt sich da so ausdenkt um so den Steuerausfall nächstes zu kompensieren.

Ok, jetzt schröpft die Stadt ihre Bürger ein bisschen mehr. Was kann man mit dem vielen Geld schönes machen? Genau, eine Aktion "unser Rathaus soll schöner werden", denn das jetzige Foyer muss ja das Auge eines jeden Stadtrats beleidigen, so hässlich wie das ist. Ungefähr 90.000 soll eine Verschönerung mit Sitzgruppe kosten. Vermutlich als Alibi-Argument soll dann wohl ein kleines Büro entstehen, in dem Bürger "ausserhalb der Rathausöffnungszeiten" kleinere Dienstleistungen wie Passabholung oder Antragsabgabe in Anspruch nehmen können. Bin mal gespannt, ob sich da ein Bekloppter in der Verwaltung für findet.

Quellen: KSTA: "Neues Entree fürs Rathaus" Kölnische Rundschau: "Umbaupläne für Rathauseingang"

"SPD am Abgrund"

So sollten sich die Genossen in Niederkassel wohl besser nennen, wenn sie schon zu solchen Mitteln greifen müssen, wie Ingrid Bäumer vom Kölner Stadtanzeiger in diesem Artikel aufdeckte. Da werden eben mal Parteimitglieder als engagierte "Sympathisanten" ausgegeben um einen absolut bescheuerten Vorschlag als Bürgerantrag wiedereinzubringen, der schonmal abgeschmettert worden ist.

Ok, der Typ ist der Chef, aber manchmal frag ich mich echt ob der Typ nicht einfach nur in die Presse möchte. Ich kenne ihn nicht, ich will's auch nicht. Ok, viele direkte Optionen hat die SPD im Stadtrat eh nicht, da sie mit der CDU-Mehrheit quasi überflüssig ist, aber so hinterfotzig sollte eine Partei nicht agieren.

Vielen Dank an Ingrid Bäumer für den Artikel und die Recherche die dahinter steckt :)