Der Technik-Experte rät: Meiden Sie die Zeitschrift "Guter Rat"

Aus der Magazin-Beilage des Kölner Stadtanzeigers vom 8.12.2006.
Artikel vom "Technik-Experten" Bernd Adam des Ratgeber-Magazins "Guter Rat" zum Thema Externe Festplatten. Die Zitate sind aus dem Magazin entnommen worden.

Riesendateien
Wenn Sie Filme am Computer aufzeichnen, sind diese mitunter größer als 4 Gigabyte - zu groß für Festplatten, die mit Windows formatiert sind.

So ein Schwachsinn, Windows hat keinerlei Probleme mit Dateien größer als 4GB. Und Windows kann sogar Festplatten größer als 4GB benutzen, unglaublich aber wahr!

Diese Grenze können Sie überwinden, indem Sie ihre externe Festplatte nicht mit dem Windows Datei-System FAT32 formatieren.

Hm, für Windows NT/2000/XP und neuer ist eigentlich NTFS DAS Windows Dateisystem, und dieses Dateisystem lacht über die 4GB Grenze. Wird wohl ein Grund haben, das es sogar der Standard für diese Windows Versionen ist.

Zu diesem Zweck haben die Festplatten eine Formatier-Funktion für die Dateisysteme ext2 oder ext3.

Nö, haben sie nicht, Festplatten haben seltenst eine Formatierfunktion, und erst recht keine eingebaute Routine für Dateisysteme wie ext2/ext3.

Damit Windows die Festplatte erkennt, brauchen Sie einen besonderen Treiber(z.b. kostenlos auf www.fs-driver.org).

Nö, eigentlich nicht, die Festplatte an sich wird auch so erkannt. Eher braucht man den Treiber für das Dateisystem.

Mit dieser Methode können auch Sie auch komplette DVDs (4,7GB oder größer) auf Festplatte übertragen.

Kann man im Normallfall auch so, die Dateien auf DVDs sind gewöhnlich kleiner als 1GB, also ganz unproblematisch.

Also, ich weiss nicht, was dieser "Technik-Experte" im Sinn hatte, als er diesen Tipp geschrieben hat, aber normale Benutzer werden den eh nicht verstehen und Geeks werden ihn nicht brauchen und wohl eher drüber lachen. Es ist zwar schön, wenn der Autor ein offenes Dateisystem empfiehlt mit dem auch Linux was anfangen kann, aber eine saubere Lösung, die unter Windows, was wohl die meisten Leser verwenden werden, ohne weitere Software auskommt, wäre sinnvoller gewesen. Denn was nützt einem ein offenes Dateisystem, wenn man den nötigen Treiber aufgrund fehlender Rechte an fremden Rechnern nicht installieren kann? NTFS hat diese angesprochene Beschränkung nicht und ist in der NT-Linie (NT/2k/XP) eh Standard und Linux kann auch NTFS lesen, wäre also viel praktischer, wenn der Autor dieses empfohlen hätte. Leute die mit Linux arbeiten, haben vermutlich eh soviel Ahnung, das sie solche Tipps nicht brauchen.

PC-GO Praxis : RAM aufrüsten. Von DAUs für DAUs.

Dieses professionale Anwendermagazin lag gerade herum, und so hab ich's zu meiner Scheisshauslektüre erkoren. Und es ist gerade zu erschreckend, wieviele Fehler Nicht-Computerbild-Redakteure machen können ..

SD-RAM wird manchmal as SIMM bezeichnet, was für "Single Inline Memory Module" steht.

Stimmt, die Abkürzung ist korrekt, aber eigentlich wurde SD-RAM nie als SIMM bezeichnet, weil es keine SIMM SD-RAM Module gab. SD-RAM Module hatten gewöhnlich 168 Pins, wie es auch auf dem Bild dazu korrekt abgebildet ist, und damit SIMMs waren. SIMMs hatten gewöhnlich 72Pins oder 30Pins. ( Wikipedia zu DIMMs,Wikipedia zu SIMMS)

Der große Vorteil: Sie können die Speichermenge der SD-RAMs frei wählen. Falls Sie einen 256-MByte-Chip auf dem Board haben, machte es dem Rechner nichts aus, wenn Sie 512 MByte dazustecken.

Stimmt.. vollkommen korrekt, den meisten Rechner machte das wirklich nix aus, und ignorierten 512MB-Module einfach, andere starteten erst gar nicht mehr. Deswegen stand früher bei Angeboten auch oft mit dabei, mit welchen Boards die Module überhaupt laufen.

Sie können SD-RAM in drei Geschwindigkeiten kaufen : PC-66, PC-133 und PC-166.

Und was ist mit den für SuperSockel7 Boards so wichtigen PC-100 Riegeln? Gibt's die nicht mehr? Oder hat PC-Go jetzt für den Artikel ein Verkaufsverbot für PC-100 Module erwirkt?
Dafür hab ich von den PC-166 Modulen noch nie was gehört. Eine Stichprobe bei 3 bekannten Händlern ergab das diese PC-166 wohl auch nicht im Angebot haben. Also zumindestens hier in der Gegend kann man die nicht kaufen.

DDR-RAM wird auch DIMM genannt, "Dual Inline Memory Module" deswegen weil die Chips zwei Signale pro Takt übertragen und nicht nur eins wie im SD-RAM. Sie sind deswegen doppelt so schnell wie Simms.

DDR-RAM wird auch nicht DIMM genannt, sondern einfach DDR-RAM :p. Und weil die 2 Signale pro Takt übertragen können, heissen die DDR und nicht "Dual Inline Memory Module". Aber die Abkürzung DIMM ist korrekt, also wenigstes etwas stimmt. Und die sind auch nicht doppelt so schnell wie SIMMs sondern ein vielfaches schneller, weil die einen viel höheren Takt haben, eine höhere Datenbusbreite haben und vor allem ein ganz andere Technologie dahintersteckt.

Meine Meinung : Der Autor der PC-GO kennt die Unterschiede zwischen SIMM, DIMM, SD-RAM und DDR-RAM nicht und schreibt trotzdem munter drüber. Ich denk mal, der der PCgo beiliegede Film entsprach genau der Altersklasse des Autors. Es war Asterix, FSK 6. Weiter hab ich den Artikel nicht mehr gelesen, stand bislang eh nix informatives drin. Hmm, könnte aber interessant sein zu lesen, was er sich tolles bei RD-RAM ausgedacht hat.